Nach dem die superebene Bodenplatte ein paar Tage Zeit hatte, sich zu entspannen und vom flüssigen in einen festen Aggregatzustand überzugehen, gingen die Arbeiten in der Halle sogleich weiter. Die Elektriker der Firma WELUMA GmbH und die Heizungsexperten der Firma Klimadienst Berlin GmbH rückten an, um uns Licht, Strom und Wärme (und im Sommer auch Kühle) in die Halle zu bringen.
Wir heizen (und kühlen) mit insgesamt sechs Luft-Luft-Splitwärmepumpen. Jeder Tenniscourt hat somit gewissermaßen auf jeder Platzseite eine eigene Klimatisierung. Verteilt wird die Luft im Inneren der Halle dann über sog. Textil-Luftschläuche, die kleine Durchlässe haben. Die Schläuche verlaufen entlang der Deckenkonstruktion. Das hat gegenüber größeren, üblichen Ventilatorenkonstruktionen zwei Vorteile: 1) Der Geräuschpegel beim Heizen ist deutlich geringer. 2) Man spürt viel weniger Zugluft. Und es ist zudem die deutlich energieeffizientere Art, die Luft und Wärme in der Halle zu verteilen.
Ein solches Konzept findet Anwendung z.B. in Industriehallen. Bis in den Tennishallenbau hat es diese Lösung bisher jedoch noch nicht geschafft. Und so können wir hier mit Stolz verkünden, dass wir einen Prototyp bauen: Wir sind – unseres Wissens nach – die erste Tennishalle in Deutschland (und vermutlich auch darüber hinaus), die ein solches Heizungs- und Lüftungskonzept einsetzt. Neue Zeiten erfordern neue Lösungen. Das dachten sich vermutlich auch die findigen Planer und Ingenieurinnen unseres Hallenbauers, die hinter dieser Lösung stecken.

In einem ersten Schritt montierten die Installateure die sechs Außeneinheiten der Wärmepumpen. Danach folgte die Verlegung des Systems in der Halle. Die Inneneinheiten wurden unter der Decke montiert. Und danach erfolgte das Anbringen der Textilschläuche an den Inneneinheiten. Zum Schluss erfolgte die Verkabelung der Heizung.

Parallel arbeitete ein anderes Montageteam an der Installation der gesamten weiteren Elektrik. D.h. Steckdosen, Licht außen, Licht im Eingangsbereich, Beleuchtung der Spielfelder, Schließsystem der Eingangstür, Öffnen und Schließen der Dachluken, Oberfenster und Raffstoreanlage vor den Fenstern. Die Systeme müssen manuell bedienbar sein. Vieles in der Halle soll jedoch zudem automatisch gesteuert werden.
Auch um die Automatisierung kümmerte sich das Montageteam. Die Raffstores sollen sich automatisch – entsprechend der Witterungsbedingungen – öffnen oder schließen. Gleiches gilt für die Dachluken. Niemand möchte, dass es herein regnet. Und gemeinsam mit unserem online-Buchungsanbieter eBuSy kümmerten wir uns um den Internet-Anschluss der neuen Halle, so dass auch die Beleuchtung der Tenniscourt am Ende automatisch über die Belegung der Courts (Buchungen) funktioniert. Das Licht auf dem Court geht an, wenn der Platz gebucht wurde und man zur Buchungszeit den entsprechenden Court betritt. So die Theorie. Und in der Praxis bei voller Belegung sieht das so aus:


Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Beleuchtungselemente direkt selbst auszuprobieren. Hendrik versuchte es mit einigen gezielten Bällen gegen die Paneele. Es passierte …. nichts. Der Elektriker aus dem Hause WELUMA berichtete darauf hin, dass bei einer seiner Montageeinsätze in Finnland sich ein Tennisspieler ca. eine Stunde lang abmühte und mit viel Speed Bälle gegen die LED-Einheiten feuerte. Es passierte … gar nichts. Damit war für uns der Qualitätstest der Beleuchtung für das Tennisspiel bestanden.

Die Monteure hatten gut zu tun. Am Ende mussten all die Kabel zusammengebracht werden. Die Steuergeräte für die Automatisation mussten ebenfalls installiert werden und am Ende galt es, alles aufzuräumen und ersten Tests durchzuführen. Die Heizung funktioniert bereits. Das Licht lässt sich ebenfalls an- und ausschalten. Einige Funktionen müssen jedoch noch final installiert und getestet werden. So sind z.B. auch die Raffstores noch nicht montiert und verkabelt.



Nachdem die Elektriker alles, was sie bis dato tun konnten, getan hatten, kümmerte sich unser kleines Hallenteam noch einmal um eine gründliche Reinigung. Die gröbsten Verschmutzungen aus der Aufbauphase der Halle, dem Einbringen der Bodenplatte und auch der Elektromontage wurden beseitigt und so die Baustelle vorbereitet für das Gewerk, das aus einer Halle eine Tennishalle macht: unseren Sportbodenbauer.